Bis zu 2000 Watt Leistung: Solarpaket 1 kommt ins Kabinett

Das Aufstellen von Solarsteckeranlagen soll vereinfacht, die Leistung erhöht werden. Am Mittwoch berät das Bundeskabinett über den Gesetzentwurf.

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Steckerfertige Photovoltaik als Mini-PV-Anlage (Plug-in-PV)

Solarzellen am Bremer Weserstadion

(Bild: heise online / anw)

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Viele Interessenten für ein Balkonkraftwerk spekulieren aktuell auf eine bevorstehende Gesetzesänderung, die eine höhere Wechselrichterleistung von 800 Watt erlauben soll. Am Mittwoch soll sich das Bundeskabinett mit dem Solarpaket 1 befassen. Der Gesetzesentwurf könnte dann im nächsten Schritt an Bundestag und Bundesrat weitergereicht werden. Die entsprechenden Beschlüsse vorausgesetzt, könnte das Gesetz zum 1. Januar 2024 in Kraft treten.

Die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes soll es attraktiver machen, die sogenannten steckerfertigen Solaranlagen zu betreiben. Galt bislang eine maximale Leistung von 600 Watt, sollen künftig sogar Solarzellen mit einer Leistung von 2000 Watt erlaubt sein. Die Leistung des Wechselrichters dürfe dann maximal 800 Watt betragen.

Für Vereinfachungen sorgt der Wegfall der Meldepflicht beim Netzbetreiber. Der Gesetzgeber sieht aber auch vor, die weiterhin nötige Meldung an das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zu verschlanken. Dabei sollen elf Daten wegfallen, die bislang gemeldet werden mussten.

Die Anlagen können laut Gesetzentwurf künftig auch ohne digitalen Stromzähler betrieben werden. Die Netzbetreiber seien aufgefordert, die alten Ferraris-Zähler auszutauschen – solange sie das nicht machen, ist das allerdings keine Hürde mehr. Vorteil für die Nutzer: Wird mehr Strom erzeugt als verbraucht, dreht sich ein solcher alter Zähler rückwärts.

Das federführende Bundeswirtschaftsministerium sieht Steckersolargeräte als "niedrigschwellige Möglichkeit" an, sich an der Energiewende zu beteiligen. Das Solarpaket soll zudem unter anderem den Aufbau von großen Solaranlagen auf Äckern und Feldern vereinfachen. Im Frühjahr hatte das Ministerium seine Photovoltaik-Strategie vorgelegt.

Update

Der Gesetzentwurf wurde am Mittwoch vom Bundeskabinett angenommen und geht damit jetzt ins Parlament zur Beratung.

(mki)